„Der Herr like euch und flausche euch“ – (Wie) geht Verkündigung in den Sozialen Medien?

Das Folgende ist eine Wiederveröffentlichung eines Beitrags, den ich für die Oktober-Ausgabe 2013 des inzwischen nicht mehr existenten Predigtpreis.de-Newsletters geschrieben habe (nur noch über archive.org abrufbar). Zugleich stellt es eine erste Wiederbelebung dieses Blogs dar.

Man kann sich viele Gründe herbeiziehen, die sozialen Medien zu meiden. Daten sind nicht sicher. Ständig wird Privatsphäre verletzt. Cyber-Kriminelle wollen an Bankverbindungen oder einfach aus Spaß Festplatten zerstören. Rund-um-die-Uhr-Mobbing ist auf einfache Weise möglich und zum trendigen Zeitvertreib geworden. Mit der Medien- und Onlineabhängigkeit ist ein neues Suchtverhalten entstanden. Zuviel Digital macht auf Dauer einsam, unglücklich, ja, dement. Die Betreiber der Netzwerke agieren nicht uneigennützig, sondern aus knallhartem wirtschaftlichem Interesse heraus. Nutzer sind nicht Freunde, nicht mal Kunden, sondern Produkte.

Es ist klar, dass das nur die eine, sehr extreme Seite der Medaille ist. Auf der anderen Seite gibt es einen einzigen hinreichenden Grund, die sozialen Medien zu beachten: die Menschen. Hinter den Text- und Bildnachrichten, die hier ausgetauscht werden, stehen reale Personen mit denselben Interessenlagen, Überzeugungen, Wünschen, Hoffnungen, Krisen und Glaubenshaltungen wie im „echten Leben“. Der Austausch über Glaubensthemen, die Meinungsbildung zu Kirche und Religion, auch die Suche nach Rat und Unterstützung finden mittlerweile auch und gerade online statt.

Es lässt sich aber fragen, ob sich die Sozialen Medien eignen, um das Evangelium „zu transportieren“. Ist in ihnen so etwas wie „Verkündigung“ überhaupt möglich – eine Weise der Kommunikation, die traditionell nur in eine Richtung verläuft, von Wenigen zu Vielen, während für Facebook & Co. der ungeordnete, kaum kontrollierbare Austausch von Vielen zu Vielen paradigmatisch ist?

Ich gehe von der These aus, dass in den großen Sozialen Netzwerken im Internet digitale Abbilder der analogen Gesellschaft entstehen. Sie sind von dieser nicht unabhängig, sondern mit ihr eng verschränkt und verwoben – weil es dieselben Menschen sind, welche diese beiden Ebenen ihrer Welt gestalten. Sie sind zugleich keine exakte Kopie, sondern weisen spezifische Strukturen, Formen und Situationen auf – weil sie Möglichkeiten der Gestaltung – und auch des Weglassens! – eröffnen, die auf der analogen Weltebene nicht zur Verfügung stehen.

Je mehr nun die digitale und die analoge Ebene sich ineinander verschränken, je selbstverständlicher sich Menschen mit alltagsbegleitenden sozialen Medien verbinden, umso mehr wird deutlich werden, dass es sich um ein und dieselbe Welt handelt. Und umso mehr wird deutlich werden, dass es keine neue, eigene Weise der „Verkündigung für die sozialen Medien“ braucht – sondern immer wieder eine neue Weise zeitgenössischer Verkündigung überhaupt.

Zum Zweck der Verkündigung hat sich der christliche Glaube schon immer die zur jeweiligen Zeit und in der jeweiligen Kultur zur Verfügung stehenden Medien in Dienst genommen. Wo Christen ein Medium nutzen, da wird das Medium christlich. Das war bei Paulusbriefen und Evangelienkodizes so; das war mit der Verbreitung von Schriftgut nach der Erfindung des Buchdrucks so; das zeigte und zeigt sich mit Andachten in Zeitungen, mit der Entstehung der Telefonseelsorge, mit Gottesdienstübertragungen in Rundfunk und Fernsehen, gar eigenen christlichen TV-Sendern. Und nehmen wir den Begriff des Mediums einmal soziologisch: Das soziale Medium „Geld“ war und ist für die kirchliche Arbeit von großer Bedeutung. Zugleich wird daran die Zwiespältigkeit aller Mediennutzung deutlich.

„Social Media“ ist ein Sammelbegriff. Er bezeichnet ein hybrides Etwas, das Eigenschaften und Fähigkeiten aller vorangenannten Medien in sich vereinigt. Das macht das Feld komplexer und die Aufgabe schwieriger. Je schneller sich in der Vergangenheit ein Medienwandel vollzogen hat, je komplexer die entstehenden Medien wurden, und je breiter zugänglich die Produktionsmittel dafür waren, desto schwerer ist es Theologie und Kirche gefallen, sich darauf einzustellen und neue Homiletiken darauf anzuwenden. Grundsätzlich gilt aber: Warum sollten sich ausgerechnet die Sozialen Medien, welche die Schwelle zu Rückfragen und Antworten so niedrig legen wie kein anderes, nicht zur Kommunikation des Evangeliums eignen? Dass die christliche Botschaft in Konkurrenz tritt zu einer unterhaltenden, kritischen, säkularen, konsumorientierten Umgebung, ist jedenfalls nichts Neues.

Wenn die These stimmt, dass sich online abbildet, was Menschen offline bewegt, und wenn dies auch für das soziale System Religion gilt, dann sind im Netz auch letztlich dieselben drei Ausdrucksformen von Religion zu beachten – und auszufüllen, wo sie noch unzureichend ausgefüllt sind:

Erstens müssen Sprach-, Bild-, Ton-Ereignisse entstehen, die transparent für Gottes Wirklichkeit sind. Es ist dies die Ausdrucksform des Mythos, der vom eigentlichen Grund von Welt und Leben erzählt. Eine zeitgemäße Umsetzung wird dabei – bewusst oder unbewusst – auch im Netz die Erkenntnisse der so genannten „ästhetischen Wende“ in der Homiletik aufgreifen.

Zweitens muss christliche Gebets- und Gottesdienstgemeinschaft online erfahrbar sein. Es ist dies die Ausdrucksform des Ritus, der Alltägliches, Gewöhnliches unterbricht, um Gottes Wirklichkeit darzustellen. Mit Twittergottesdiensten und Online-Andachten sind hier bereits anregende Erfahrungen gemacht worden. Ob die Sakramente eine Grenze der digitalen Parallele darstellen, ist noch nicht ausdiskutiert.

Drittens schließlich ist auch in den sozialen Netzwerken bewusstes christliches Verhalten gefragt: auch virtuell wort- und tatkräftige Nächstenliebe zu üben. Es ist dies die Ausdrucksform des Ethos, das sich in der Beziehung zu Gottes Wirklichkeit gründet. Kirchliche Social-Media-Guidelines müssten sich deshalb eigentlich spezifisch unterscheiden von den Guidelines beliebiger Wirtschaftsunternehmen.

Alle drei Ausdrucksformen werden geprägt sein vom neuen Paradigma „2.0“: keine One-Man- oder One-Woman-Shows, sondern ein offenes, partizipatives Miteinander aller, die on- wie offline ihren Glauben leben und zeigen wollen.

BarCamp Netzkirche 2015 in Landau: Anmelde-Endspurt!

BarCamp_Daten[Update 03.06.2015: Das BarCamp muss wegen zu geringer Anmeldezahlen leider entfallen.]

[Update 13.05.15: Zwei weitere Tage Anmeldepuffer gibt es noch – melde sich an, wer kann! Bis übermorgen!]

Da hat es mich doch heute beim zufälligen Blick ins Fortbildungs-Programmheft selbst eiskalt überrascht: Am 10. Mai 2015 ist Anmeldeschluss für das „BarCamp Netzkirche 2015“ vom 16.-18. Juli in Landau! Also jetzt noch schnell anmelden.

Die Ausschreibung mit Kurzbeschreibung, worum es geht, gibt es auf der Seite des Pfälzer Instituts für kirchliche Fortbildung.

Ein Anmeldeformular als pdf-Datei zum Herunterladen findet sich dort ebenfalls. Nicht-Pfarrer/innen stören sich bitte nicht am Feld „Bescheinigung des Dekans/der Dekanin“. Einfach freilassen und den Rest ausfüllen, und ab damit nach Landau!

Eine ausführlichere Beschreibung des Vorhabens hatte ich hier im Blog vor einiger Zeit mal veröffentlicht. Wer mit dem Begriff „BarCamp“ nichts anfangen kann, liest dort noch einmal nach.

Ein Wort noch zu den Kostenmodalitäten
Hier gibt es leider eine Kröte zu schlucken, jedenfalls für Menschen, die am BarCamp teilnehmen wollen und nicht der Evangelischen Kirche der Pfalz angehören. Die Teilnehmer aus der pfälzischen Landeskirche zahlen für die drei Tage den in der Ausschreibung angegebenen, bezuschussten Vorzugspreis von 60€ (20€ pro Tag, Übernachtung und Verpflegung inklusive). Alle anderen müssen den Selbstkostenpreis berappen, der das Dreifache beträgt, also 180€ bzw. 60€ pro Tag inkl. Übernachtung und Verpflegung. Wir (Almendra und ich) hatten zwar ein paar Ideen, wie wir den Preis senken könnten, sind damit aber nicht recht weitergekommen. Ein Antrag auf Gelder aus einem bestimmten Topf läuft zwar noch; es ist aber sehr unsicher, ob daraus etwas wird.

[Ein Nachtrag vom 8. Mai: Wer „Selbstzahler“ ist, aber seine Übernachtungen anders organisiert bzw. jeden Tag gefahren kommt, zahlt pro Tag 30,-€.]

Ich hoffe, das hält niemanden vom Kommen ab – vielleicht habt ihr ja auch eigene Möglichkeiten, Fortbildungskosten über eure Bistümer und Landeskirchen bezuschussen oder erstatten zu lassen. Mindestens 20 Teilnehmer/innen sollten es für diese Tagungsform schon sein; die Höchstgrenze haben wir aufgrund der Raumsituation bei 40 gesetzt. Je mehr, desto besser für ein BarCamp! Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das hinbekämen, ich manche von euch endlich wiedersähe (und andere erstmals kennenlernen könnte).

Und? Wer ist schon angemeldet? 🙂

Ach ja, schnell noch den Tipp: Es gibt auch eine Facebook-Gruppe zum BarCamp, in der wir uns z.B. schon über Session-Ideen austauschen könnten …

Die digitale Gesellschaft und das Evangelium: Das Lesebuch zur EKD-Synode

LesebuchEin kurzer Hinweis auf einen langen Text:
Die EKD-Synode im November beschäftigt sich mit dem Schwerpunktthema „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“. Dazu ist jetzt ein umfangreiches Lesebuch erschienen, das auch online gelesen und kostenlos heruntergeladen werden kann.

Unsere Pfälzer Aktivitäten sind darin durchaus prominent vertreten:

Viel Spaß beim Schmökern!

Die #Netzkirche: 2015 als BarCamp in Landau?!

Barcamp_Netzkirche_2015Ende November 2012 habe ich mit zwei Mitstreitern im Institut für kirchliche Fortbildung in Landau/Pfalz zum ersten Mal die #Netzkirche-Fortbildung zur praktischen Nutzung der Sozialen Netzwerke in der kirchlichen Arbeit angeboten. Etwas mehr als ein Jahr später, Im Februar 2014, folgte die zweite Auflage, diesmal mit dem Fokus auf dem Bloggen. Für das kommende Jahr überlege ich nun, das Veranstaltungsformat zu ändern und die BarCamp-Szene um einen Termin und Ort zu bereichern.

Also: Ein „BarCamp #Netzkirche 2015“ im Butenschoen-Haus in Landau – wie wäre das?

Aber zuerst mal: Was ist das eigentlich – ein BarCamp?
Ein BarCamp ist ein (Un-)Konferenzformat, das vollkommen auf die Kompetenzen, Ideen und Anregungen baut, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitbringen. Sie sind deshalb vielmehr „Teilgeberinnen und -geber“. Die Veranstalter sorgen „nur“ für den organisatorischen Rahmen, geben höchstens das allgemeine Über-Thema vor. Ansonsten entsteht das inhaltliche Programm erst im Lauf der Tagung selbst. Am Anfang steht eine Plenumsrunde, in die alle, die möchten, „ihre“ Themen einbringen – sei es, dass sie bereits eine ausgearbeitete Präsentation haben, sei es, dass sie eine noch rohe Idee, eine Frage, ein Problem haben, das sie gern in einer Runde mit ähnlichen Interessen weiterbearbeiten wollen. Auf Basis der Anzahl der Interessenten (abgefragt per Handzeichen) an den einzelnen Themenvorschlägen wird ein Raster von 45-Minuten-„Sessions“ erstellt, die sich auf die zur Verfügung stehenden Räume verteilen.

Auf diese Weise entsteht, wenn alles gut läuft, auf BarCamps:

  • ein äußerst vielseitiges und umfangreiches inhaltliches Programm, das zudem garantiert auf mitgebrachte Fragen und Erwartungen abgestimmt ist oder diese auch kurzfristig noch aufgreifen kann
  • eine innere Dynamik und begeisterte/begeisternde Atmosphäre, wie ich sie noch kaum bei anderen Formaten erlebt habe
  • eine intensive Lern- und Arbeitsatmosphäre, bei der im Nachgang regelrecht der Kopf schwirrt vor lauter neuen Eindrücken und Ideen.

Meine eigenen bisherigen BarCamp-Erfahrungen habe ich in den folgenden Blogartikeln verwurstet:

Die Zukunft der Kirche – mehr als Technik
Weil die Teilnehmerzahl der beiden bisherigen #Netzkirche-Fortbildungen im Bereich 12-14 lag, es für ein BarCamp aber schon mindestens 25-30 sein sollten, möchte ich die Tagung außerdem gern thematisch erweitern: Zwar soll der Netzkirche-Aspekt im engeren Sinn, also alles rund um Web 2.0, Social Media, Apps und Blogs und Technik & Co. weiterhin einen Schwerpunkt bilden – aber das BarCamp könnte allgemeiner unter der Überschrift „Zukunft der Kirche“ stehen: als Best-Practice-Forum zum Austausch über gelungene innovative Projekte, neue Gemeindeformen, noch halbgare Ideen mit Potential. Netzwerke, off- wie online, werden die materielle Basis dieser Zukunft sein; insofern passt der Titel #Netzkirche nach wie vor.

Meine Fragen an euch, die ihr daran interessiert sein könntet:

  • Wann passt es euch – ganz grob – am besten im Jahr 2015? Schon gleich wieder im Februar (was bei mir eng werden könnte)? Nach Ostern? Im Sommer? Oder kurz nach den Sommerferien, bevor es in den „Jahresendspurt“ bzw. „Kirchenjahresanfangsspurt“ geht?
  • Die sonst hauptsächlich an kirchliche Hauptamtliche gerichteten Fortbildungen in Landau finden üblicherweise zwischen Montag und Freitag statt. Die #Netzkirche-Fortbildungen 2012 und 2014 liefen jeweils an 2,5 Tagen von Montag bis Mittwoch. In der kirchlichen BarCamp-Szene war/ist eher Freitag bis Sonntag üblich, um auch Menschen, die nicht im kirchlichen Dienst stehen, die Teilnahme zu erleichtern. Ihr BarCamper, würdet ihr auch Mo-Mi oder Mi-Fr kommen, sprich: dafür Urlaub nehmen? Ob zumindest Do-Sa ginge, weiß ich nicht, müsste ich noch abklären.
  • Wie groß ist das Interesse? Wer wäre dabei, wenn’s denn terminlich passt? Bitte in den Kommentaren „Ja, hier, unbedingt!“ schreien! 🙂

Ich wäre sehr begeistert, wenn wir das in der Pfalz hinbekämen. Auf die Suche nach Kooperationspartnern und Menschen, die mit vorbereiten, muss ich dann auch noch gehen. Wenn sich jetzt schon welche melden, umso besser …

Termin-Update vom 02.06.2014:
Es sieht so aus, als hätten wir ohnehin keine große Wahl. Aufgrund der speziellen Anforderungen – wir brauchen ja mindestens einen Plenumsraum plus 2 Arbeitsräume; außerdem soll die Teilnehmerzahl bei 20-40 liegen – und weil für 2015 die Planungen des Hauses schon weitgehend abgeschlossen sind, bleibt eigentlich nur: Do, 16. bis Sa, 18. Juli 2015. Die Sommerferien beginnen in Rheinland-Pfalz erst am 27. Juli.

Das wird ein schweißtreibendes BarCamp … 🙂

Rückmeldungen der Art: “O.k., das könnte passen, den Termin merke ich mir mal vor” fände ich nun sehr beruhigend … Seid ihr dabei?

Dokumente, Audio und Video – was in einem WordPress.com-Blog geht und was nicht

Die volle Funktionalität eines WordPress-Blogs hat nur, wer sich die kostenlose Software von WordPress.org herunterlädt und auf einem eigenen Server installiert. Demgegenüber lässt sich auf WordPress.com sofort nach der Registrierung eines Nutzernamens und Passworts ein eigenes – aber eben fremdgehostetes – Blog anlegen. Aus Sicherheitsgründen sind Blogs auf WordPress.com in ihrer Funktionalität eingeschränkt.

Weil es mir selbst immer wieder passiert, dass ich irgendetwas einbetten will und dann ewig herumgoogle, um herauszufinden, wie das funktioniert, will ich hier einmal zum Nachschlagen zusammenstellen, was geht und was nicht. Ich beschränke mich dabei auf die kostenfreien Problemlösungsvarianten. Gegebenenfalls werde ich den Beitrag hin und wieder aktualisieren.

A. Was nicht geht

1. Plugins
Die bedeutendste Einschränkung liegt sicher darin, dass die zahlreichen Plugins, die es für verschiedenste Anwendungszwecke gibt, auf WordPress.com-Blogs nicht installiert werden können. Nur die Widgets stehen zur Verfügung; damit lässt sich aber auch schon einiges anfangen.

2. Embed-Codes bestimmter Anbieter
Wordpress.com erlaubt aus Sicherheitsgründen kein Einbetten von Flash, JavaScript und iFrames. Das heißt, mit den Embed-Codes zahlreicher Drittanbieter lässt sich auf WordPress.com nichts anfangen. Das betrifft z.B.:

Alle Inhalte, die mit Hilfe dieser schönen und nützlichen Tools online gestellt wurden, können im fremdgehosteten WordPress.com-Blog nur verlinkt, aber eben nicht vor-angezeigt werden.

3. Audio
Die ersten (kostenlosen) 3 GB Speicherplatz gestatten nicht den Upload von Audiodateien (z.B. mp3) oder Archivdateien (zip). Das ist erst möglich, wenn man eines der zusätzlichen Speicherplatzpakete hinzukauft. Das günstigste kostet jährlich 20 Dollar für 10 GB. Damit eignet sich das freie Paket nicht für Podcast-Projekte, gelegentliche Interviews etc.

4. Video
Hochladen und Einbinden von Videodateien, so dass sie direkt im Blog abgespielt werden können, ist nicht möglich – bzw. nur mit dem kostenpflichtigen Videopress ($60/Jahr)

B. Was geht:

1. Hochladen und Bebildern oder Verlinken
In die Mediathek dürfen folgende Dateiformate hochgeladen werden:

  • Bilder und Grafiken (jpg, jpeg, png, gif)
  • Textdokumente (pdf, doc, docx, odt)
  • Präsentationen (ppt, pptx, pps, ppsx)
  • Excel-Tabellen (xls, xlsx).

WordPress.com bietet zu diesem Zweck für jedes (!) neu angelegte Blog 3 GB kostenlosen Speicherplatz.
Bilder und Grafiken können natürlich zur Bebilderung von Blogeinträgen verwendet werden; alle weiteren o.g. Dateiformate lassen sich originär nur zum Download verlinken.

2. Officedokumente einbetten mit Scribd oder SlideShare
Mit Hilfe des Drittanbieters Scribd ist es aber möglich, Officedokumente in einem Blogpost eingebettet anzuzeigen. Eine (englischsprachige) Anleitung dazu findet sich im WordPress.com-Support.

Wer seine Präsentationen online auf SlideShare bereit hält, geht auch nicht leer aus: SlideShare spuckt eigens für WordPress.com einen Shortcode aus. Hier eine Anleitung:

Auch der WordPress.com-Support hält freilich die entsprechende Anleitung parat.

3. Audio-Player einbinden mit Shortcode oder SoundCloud
Wie oben ausgeführt, kann beispielsweise mp3-Dateien nur in die Mediathek hochladen, wer in ein Speicherplatz-Upgrade investiert. Allerdings kann die mp3-Datei auch irgendwo sonst (Google Drive, Dropbox …) ins Netz geladen und dann nach dem Muster des folgenden Kurz-Codes für das direkte Abspielen im Blogpost eingebunden werden:
kurzcode audioWer auf diesem Weg mit WordPress.com einen Podcast umsetzt, sollte sich sicher sein, dass er seinen gewählten Online-Speicher dauerhaft behalten wird. Ein Umzug der mp3-Dateien würde eine Anpassung aller Links im Blog erfordern.

Alternativ kann der Player des Drittanbieters SoundCloud eingebunden werden. So sieht das aus:

Eine (englischsprachige) Anleitung dazu findet sich auf den WordPress.com-Supportseiten.
Der SoundCloud-Dienst bietet in der kostenlosen Version bis zu 120 Minuten Speicherplatz für Audiodateien an. Es empfiehlt sich übrigens nicht, die SoundCloud-Lösung fürs Podcasting zu wählen, denn iTunes kann die eingebetteten Audiodateien nicht herunterladen.

4. Video-Player einbinden via YouTube
YouTube wird als Drittanbieter seitens WordPress.com akzeptiert und unterstützt. YouTube-Videos können also eingebunden werden. Dazu ist nicht einmal ein Embed-Code erforderlich; es genügt, den Link zum Video direkt in den Beitragseditor zu kopieren. Will man aber Breite und Höhe anpassen, lässt sich mit einem Shortcode operieren.

5. Ebooks und Videos aus dem Internet Archive einbinden
Auf diese Möglichkeit bin ich gerade erst gestoßen: Über einen Shortcode können Bücher und Filme aus den historischen und kulturellen Sammlungen des Internetarchivs https://archive.org/ eingebunden werden.

6. Noch viel mehr
Tatsächlich geht auch mit dem fremdgehosteten WordPress.com-Blog ziemlich viel, was multimediale Inhalte betrifft. Hilfreich zur Übersicht ist die zentrale Themenseite im WordPress.com-Support.

Gemeindebrief online publizieren und in die eigene Homepage einbinden – mit Issuu

Am letzten Vormittag der Fortbildung im Februar 2014 wies ich ganz kurz auf issuu.com hin. Das ist ein Dienst, über den sich Magazine aller Art online veröffentlichen lassen. Die Darstellung des Magazins soll dabei möglichst der Print-Erfahrung entsprechen, d.h., es gibt beispielsweise eine Umblätter-Animation. Eine der Teilnehmerinnen (@r_mendy) hat es gleich ausprobiert:

Macht sich gut, oder? Nicht wenige Kirchengemeinden haben issuu bereits als Online-Publikationsmöglichkeit für ihre Gemeindebriefe entdeckt, wie eine Suche zeigt: http://issuu.com/search?q=Gemeindebrief. Über einen Embed Code kann das Magazin dann beispielsweise auf der eigenen Homepage angezeigt werden.

Was leider nicht möglich ist, ist das Einbinden des Magazins in einem auf WordPress.com gehosteten Blog. Der Embed Code, den Issuu selbst unter dem „Share“-Link zu jedem Dokument ausspuckt, funktioniert hier nämlich nicht. In einem ausführlichen Folgebeitrag werde ich zusammenfassen, was im Blick auf Office- und Mediendateien mit WordPress.com-Blogs möglich ist und was nicht.

Eine sehr gute deutsche Alternative zu issuu ist übrigens Yumpu.com. Unterschiede liegen – auch preislich – im Detail: Wer „mehr“ will, muss mehr bezahlen. Hier der direkte Vergleich:

Haben Sie schon Erfahrungen mit solchen E-Publishing-Tools gemacht? Welche können Sie empfehlen?

YouTube – „Das habe ich euch in Bildern gesagt.“ (Jesus)

Bild

Stop-Motion-Workshop mit Konfirmandinnen in Wiesbach

Videoclips können moderne Gleichnisse sein, durch die Jugendliche die biblische Botschaft erleben, mitgestalten und weitererzählen können. Gottesdienste werden mit solchen Kurzfilmen bereichert und können (z.B. mit YouTube) auch über die Grenzen des Gottesdienstes hinaus Menschen erreichen. Durch die Veröffentlichung auf YouTube sind außerdem Kommentare, Diskussionen, die Weiterverbreitung und die Einbettung auf anderen Seiten und sozialen Netzwerken möglich.

Mittlerweile werden pro Minute 72 Stunden Videomaterial auf YouTube hochgeladen. Jede Sekunde wird dadurch die Videoplattform um mehr als eine Stunde Video bereichert. Die „Einschaltquoten“ von YouTube-Clips lassen die Deutung zu, dass Medien, die von unten nach oben („Bottom up“ statt „Top down“) funktionieren, immer mehr Aufmerksamkeit gewinnen. Die ständige Verfügbarkeit bzw. Abrufbarkeit von Videos und die Möglichkeit, YouTube-Kanäle zu abonnieren, machen es den Zuschauern leicht, die gewünschten Inhalte zu einem selbst gewählten Zeitpunkt zu sehen. YouTube ist mittlerweile die zweitgrößte Suchmaschine weltweit.

Wir haben die Chance, durch „Bewegtbilder“ Menschen zum Nachdenken zu bewegen und unsere Botschaft weiterzugeben. Dabei ist keine teure Ausrüstung nötig; jeder, der ein halbwegs aktuelles Handy besitzt, ist ein potentieller Youtuber, der eigene Kurzfilme öffentlich machen kann. Konfirmanden lassen sich begeistern, biblische Geschichten zu verfilmen und werden so „die Worte der Heiligen Schrift immer wieder reiben und treiben“, eigene Erfahrungen einbringen und andere an den so entstandenen mordernen Gleichnissen teilhaben lassen.

youtube

Pfr. Stefan Mendling mit seiner „Puppenstube“

Die Jugendlichen sind stolz auf die entstandenen Filmchen und teilen diese gerne mit anderen. Die Identifikation mit den Inhalten und der Kirchengemeinde wächst; die Jugendlichen wissen, dass ihr Beitrag wertvoll ist, wenn er im Gottesdienst gezeigt und auf anderen Wegen weiterverbreitet wird. Darüber hinaus erwerben die Jugendlichen Kompetenzen, die sie auch im schulischen Kontext gewinnbringend einsetzen können. Darum zeige ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildung Wege, Videoclips zu drehen und diese öffentlich zu machen. Die Beispiele reichen von Interviews, die in der Fußgängerzone entstanden sind, bis hin zu aufwändigeren Stop-Motion-Animationen. Einen Eindruck über die Ergebnisse und die Entstehung bekommt man auf meinem YouTube-Kanal:

Youtube-Kanal von Stefan Mendling:

Blog: Der Präses als Pfarrer

Screenshot des Präsesblogs

Screenshot des Präsesblogs

Your product broke. Why? We’d like to ask the guy who made it. Your corporate strategy makes no sense. We’d like to have a chat with your CEO. What do you mean she’s not in?  

Euer  Produkt ist uns kaputt gegangen. Warum? Wir würden gerne den Menschen  fragen, der es gemacht hat. Eure Unternehmensstrategie macht für uns  keinen Sinn. Wir würden gerne mal mit Eurem Vorstand quatschen. Was  wollt ihr damit sagen, sie ist gerade nicht da?

aus: Cluetrain Manifesto, These 82:

http://www.cluetrain.com/auf-deutsch.html bzw http://www.cluetrain.com

Zurzeit ist der rheinische Präses Manfred Rekowski der einzige leitende Geistliche, der bloggt. Eine eigene Social Media Präsenz unterhält sonst nur der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm auf Facebook:  https://www.facebook.com/landesbischof‎ Weiterlesen

Warum sollte ich überhaupt bloggen?

Im Mittelpunkt unserer Netzkirche-Fortbildung 2014 steht ja das Thema „Blogs und Bloggen“. Aus der Runde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kam gestern auch die ganz prinzipielle Frage auf: Warum sollte ich überhaupt bloggen? Ich will versuchen, aus meiner persönlichen Sicht darauf zu antworten:

1. Lesen!
Zunächst einmal sollten Sie Blogs lesen. Ein bisschen googlen, ein wenig in Blogverzeichnissen stöbern, auch auf Twitter oder Facebook nachfragen, welche guten Blogs andere kennen – und natürlich sich von Blog zu Blog weiterführen lassen, über die Links zu anderen Blogs in einzelnen Blogartikeln oder über die „Blogroll“, die Liste persönlicher Lieblingsblogs, die viele Blogger als einen Menüpunkt eingebaut haben. Sie werden dann bemerken: Es findet sich für nahezu jedes Interesse etwas. Und Sie bekommen so einen persönlichen Einblick in die Szene und eventuell auch Lust darauf, selbst zu bloggen.

2. Vielfältige Anwendungsbereiche
Wenn Sie bereit sind, sich auf Onlinekommunikation einzulassen, dann ist ein Blog ein mächtiges und flexibles Instrument, das verschiedensten Zwecken dienen kann und sich entsprechend anpassen lässt, z.B.:

  • für die öffentliche Reflexion der eigenen Arbeit mit Feedback-Möglichkeit
  • als persönlicher Zettelkasten
  • als theologische Denkfabrik – öffentliches Nachdenken: öffentliche Theologie
  • als Predigten/Andachtenarchiv (Service!)
  • für die Berichterstattung von Veranstaltungen in der Kirchengemeinde
  • um zum Dialog über die Gemeindearbeit anzuregen: Welche Gottesdienstzeiten fänden Ihre Gemeindeglieder günstig? Wie schätzen sie die Jugendarbeit ein? Gibt es Ideen, Anregungen, Wünsche?
  • auch mal nur für Alltagsbeobachtungen, Begegnungen
  • für Literaturempfehlungen u. Ä.: Was liest/hört/sieht der/die Pfarrer/in?
  • für die Beschäftigung mit einem Lieblingsthema / Special Interest / Hobby
  • oder gar für literarisch-theologische Experimente (vgl. die Anregungen in: Porombka, „Schreiben unter Strom“, Duden 2011)

Den eigentlichen Reiz macht dabei immer das Persönliche aus. Das heißt nicht Privates, sondern die persönliche (Welt-)Sicht: Wie tickt der Pfarrer, die Pfarrerin, der Diakon, die Presbyterin? Was beschäftigt ihn oder sie?

3. Das persönliche Archiv
Ein Blog wird zu Ihrer persönlichen Inhaltezentrale, ein wesentlich durch Sie selbst gestaltetes und befülltes Onlinearchiv von Themen, Ideen, Gedanken, die Sie beschäftigt und mit denen Sie sich reflektierend auseinandergesetzt haben und über die Sie gerne auch mit anderen ins Gespräch kommen wollen.

4. Technische Vorzüge
Ein Blog hat dazu einige technische Vorteile gegenüber dem alleinigen Posten von Inhalten in den Sozialen Netzen:

  • Sie haben eine größere Kontrolle über Ihre eigenen Inhalte
  • Sie verfügen über bessere Such- und Archivfunktionalität
  • Sie haben bessere Verlinkungs- und Strukturierungsmöglichkeiten
  • Blogs haben eine niedrige Zugangsschwelle: Sie bilden keinen „walled garden“, sind allgemein öffentlich
  • Ihre Leserinnen und Leser können freier entscheiden, auf welchem Weg sie die Inhalte verfolgen (RSS-Feed, E-Mail-Abo, Twitter, Facebook etc.)
  • Die Blog-Inhalte lassen sich leicht anderswo einbinden (z.B. auf der Gemeinde-Homepage oder in anderen Blogs)
  • Blogs sind sogar als einfacher Ersatz für ein Content Management System nutzbar, z.B. für Gemeinde-News
  • Es besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Bloggern auf derselben Plattform zu vernetzen

5. Spaß!
Und zu guter Letzt: Sie reihen sich, wenn Sie bloggen, je länger je mehr in die illustre Schar von Menschen ein, die ebenfalls bloggen – und mit denen es einfach Spaß macht zu kommunizieren und gegenseitig voneinander zu lernen.